Maxi Gstettenbauer
Pressetexte haben immer sowas marktschreierisches. „Seht her! Ich bin der Geilste! Guckt mal, wie viele Preise ich gewonnen habe (zwölf) und bei wie vielen Comedy-Sendungen ich zu Gast war (allen)! Du musst unbedingt ein Ticket kaufen!“
Diese schamlose Selbstbeweihräucherung ist nichts mehr für mich. Seit 10 Jahren stehe ich jetzt auf der Bühne und es geht mir einfach richtig auf den Sack, dass der Pressetext fertig sein muss bevor man überhaupt das Programm geschrieben hat. Was soll das? Pressetexte sind eh wurscht. Noch nie hat ein Mensch gesagt: „Mensch, ich habe neulich einen unfassbaren Pressetext gelesen. Der hat mich so verändert! Ich habe mich direkt scheiden lassen und lebe nun in Sibirien, um dort mit Hilfe der örtlichen Schamanen mein wahres Ich zu† finden.“
Auch wenn ich noch keine Zeile geschrieben habe, kann ich versprechen: Es wird obergeil. In Zeiten von Fake News kann man sowieso alles behaupten. Warum sollte dann dieser Pressetext auch nur einen Funken Wahrheit enthalten?
Weil ich ein alter Zocker bin feiere ich den Moment, in dem ich einen Spielabschnitt geschafft habe, am meisten und stelle mir dann die Frage: Was kommt im nächsten Level? Wie geht es weiter? So geht es mir gerade. Und ganz vielen Menschen aus meiner Generation genauso. Das behaupte ich einfach mal, denn ich kenne alle aus meiner Generation persönlich So! Wir haben die 30 geknackt, der Bauchansatz ist sichtbar, die Ambitionen schwinden und dann noch diese blöde Sache mit dem Klima. Ach ja, und es gibt Pimmelwitze.
Euer Maxi
Maxi Gstettenbauer beim C4FF: „Comedy for Future Festival: live Finish“ am 29. Mai
Hier gibt’s die Tickets.
Foto: Guido Schröder